DER VORSTAND IM GESPRÄCH: AUSBLICK UND DANK

Wenn es um die Zukunft des Planeten geht, dann muss man seinen ambitionierten Worten entsprechende Taten folgen lassen. Für den Vorstand der BANK IM BISTUM ESSEN ist klar: Nur mit einer ganzheitlichen Betrachtung von Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft lässt sich das bewahren, was wir den nächsten Generationen hinterlassen wollen. Wie dieser Nachhaltigkeitsgedanke in der BIB gelebt wird, warum gesunde Bäume für Banken wichtig sind und worauf sich die Kunden der BIB auch in 2013 verlassen können, das erzählt der Vorstand im Interview.


Herr Heidrich, im vergangenen Jahr sind die Mitarbeiter­innen und Mitarbeiter der BIB für einen Tag vom Büro in den Wald gewechselt und haben gemeinsam Bäume gepflanzt. Was für eine Idee hat Sie zur Schaufel greifen lassen?
Heinz-Peter Heidrich: Auslöser dieser Idee war die Schülerinitiative ›Plant-for-the-Planet‹, die sich zum Ziel gesetzt hat, bei Kindern und Erwachsenen ein Bewusstsein für globale Gerechtigkeit und den Klimawandel zu schaffen.

Inwiefern muss das Wachstum in den Wäldern berücksichtigt werden, damit ein wirtschaftliches Wachstum für die Gesellschaft sinnvoll bleibt?
Heinz-Peter Heidrich: Wie wir wissen, bedroht die Klima­erwärmung die Zukunft unseres Planeten. Wesentlicher Treiber der Klimaerwärmung ist die Produktion von Kohlendioxid, das durch die Photosynthese des Baumes gebunden und in Holz umgewandelt wird. So ist jeder gepflanzte Baum ein Beitrag zum Klimaschutz und ein Beitrag für die Zukunft unserer Erde. Wirtschaftliches Wachstum macht nur Sinn, wenn auch für künftige Generationen eine lebenswerte Umwelt erhalten wird.

Herr Sonnenschein, in Deutschland stellen immer mehr Politiker und Unternehmen ihr Handeln als nachhaltig dar. Warum ist es wichtig, sich für nachhaltige Strukturen in Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt einzusetzen?
Manfred Sonnenschein: Allgemein hat sich die Auffassung durchgesetzt, dass wir als Menschheit nur dann eine Zukunft haben, wenn wir nicht nur wirtschaftliche, sondern gleichberechtigt auch soziale und umweltbezogene Ziele verfolgen und erreichen. Diese dreidimensionale Zielsetzung strebt eine friedliche Gesellschaft an, in der soziale Spannungen auf zivilem Wege ausgetragen werden, in der die natürlichen Lebensgrundlagen nur in dem Maße beansprucht werden, wie diese sich regenerieren und in der wir bei unseren wirtschaftlichen Aktivitäten auch die Interessen der nachkommenden Generationen berücksichtigen.

Nachhaltigkeit ist ein großes Wort, das für viele Menschen aber nicht immer genau zu fassen ist. Wenn die BIB von Nachhaltigkeit als Teil ihrer Geschäftsphilosophie spricht, was meinen Sie damit?
Manfred Sonnenschein: In der Tat muss man aufpassen, dass Nachhaltigkeit nicht ein großes Wort bleibt, nicht zur Floskel verkommt oder gar für Werbezwecke benutzt wird. Mit unserem Claim Fairbanking wollen wir zeigen, dass Nachhaltigkeit in unserem Geschäftsmodell integriert ist. Wir verstehen darunter den fairen Umgang mit allen Stakeholdern unserer Bank, mit Anteilseignern, Kunden, Mitarbeitern, der Umwelt und der Gesellschaft. Dazu sind wir als Kirchenbank auch durch das gemeinsame Sozialwort der Kirchen und die Sozialenzykliken der Päpste, zuletzt Caritas in Veritate, verpflichtet.

Herr Mintrop, scheinbar unbeeindruckt von den Auf und Abs der wirtschaftlichen Konjunktur wird die BIB jedes Jahr ein Stückchen größer, mit Blick auf die Zahl der Mitarbeiter und Kunden. Auch ein Ausdruck dafür, dass immer mehr Menschen Wert auf verantwortliches Wirtschaften im Sinne der Nachhaltigkeit legen im
Gegensatz zum schnellen Profit?

Johannes Mintrop: Inzwischen ist klar, dass der Finanz­sektor eine große Gefahr für die Gesellschaft darstellen kann. Immer mehr Menschen wird aber auch bewusst, dass bei ihrem eigenen Umgang mit Geld Verantwortungs­bewusstsein wichtig ist. Immer mehr Menschen suchen daher verantwortungsvoll agierende Banken, damit sie selbst verantwortungsbewusst mit ihrem Geld umgehen können. Für diese Menschen spielt es keine Rolle, ob sie ein viertel Prozent mehr oder weniger Zinsen bekommen. Für sie ist es wichtig, dass mit ihrem Geld keine verantwortungslosen Spekulationen, wie z.B. mit Nahrungsmitteln, betrieben werden. Diese sich verändernde Einstellung in der Gesellschaft wirkt sich positiv auf die Geschäftsentwicklung unserer Bank aus.

In gewisser Hinsicht muss die BANK IM BISTUM ESSEN aber auch kurzfristig denken. Mit was für Zielen sind Sie in das neue Jahr gegangen und welche Wünsche haben Sie für 2013, Herr Heidrich?
Heinz-Peter Heidrich: Das ist richtig. Schon Keynes hat gesagt: ›Langfristig sind wir alle tot‹. Aber an unserer
Geschäftspolitik hat sich nichts geändert: Wir werden auch im Jahr 2013 Dienstleistungen und Produkte anbieten, die dem Kunden und der Gesellschaft helfen und uns Gewinn bringen. Konkret heißt das: Wir investieren in Menschen und deren Wissen, um unsere Beratung und unseren Service weiter zu verbessern und unsere Kunden mit nachhaltigen, innovativen Finanzprodukten zu überzeugen.