NACHHALTIGKEIT

›GESCHÄFTSENTWICKLUNG 2012‹


Die Staatsschuldenkrisen einiger Euroländer und die verhaltene Weltkonjunktur dämpften in 2012 das Wirtschaftswachstum Deutschlands merklich. Während die Wirtschaftsleistung zu Beginn des Jahres – begünstigt durch einen zeitweilig recht lebhaften Außenhandel – noch deutlich zulegte, ließen die Auftriebskräfte zum Jahresende spürbar nach. Die schwächere Gangart der Weltwirtschaft und die Unsicher­heit über den weiteren Verlauf der Schuldenkrise schlugen verstärkt auf das Außenhandelsgeschäft und die Investitionsausgaben der inländischen Unternehmen durch. Auf Jahressicht leistete der Außenhandel dennoch den größten Beitrag zum Anstieg des Bruttoinlandsprodukts, während von den Investitionen insgesamt keine Wachstumsimpulse ausgingen. Aber auch die Konsumausgaben der privaten und öffent­lichen Haushalte trugen erkennbar zum Wirtschaftswachstum bei. Am deutschen Arbeitsmarkt setzten sich die positiven Trends der vergangenen Jahre fort. Die Arbeitslosenquote nahm gegenüber 2011 um 0,3 Prozentpunkte auf 6,8 Prozent ab. Der allgemeine Auftrieb bei den Verbraucherpreisen hat sich in 2012 etwas vermindert. Die Verbraucherpreise sind im Jahresdurchschnitt gegenüber dem Vorjahr um 2,0 Prozent gestiegen.


Wie schon im Jahr zuvor war die europäische Staatsschul­denkrise in 2012 das bestimmende Moment für die Finanz­märkte im Euroraum. Zu Jahresbeginn war es zunächst zu einer Beruhigung gekommen. Im zweiten Jahresquartal trübten sich die Konjunkturaussichten spürbar ein, die angeschlagenen Euro-Staaten mussten weitere Bonitätsherabstufungen hinnehmen und die Schieflage von Geschäftsbanken in der Euro-Peripherie nährte die Furcht vor einer ungebremsten Eskalation der Euro-Staatsschuldenkrise. Die politischen Kräfte und Institutionen im euro­päi­schen Währungsraum reagierten auf die erneute Zuspit- ­zung der Euro-Staatsschuldenkrise mit zusätzlichen Hilfsmaßnahmen. Die EZB verstärkte in 2012 ihre expansive Geldpolitik. Sie senkte den Leitzins im Juli von 1,0 auf 0,75 Prozent und damit auf ein neues Allzeittief. Bundesanleihen haben auch in 2012 von einer gestiegenen Nachfrage profitiert. In einem Umfeld erhöhter Verunsiche­rung im Zuge einer weiteren Zuspitzung der Euro-Staatsschuldenkrise profitierten die als ausgesprochen sicher eingestuften Bundeswertpapiere in besonderer Weise von der stabilen Konjunktur und Haushaltslage in Deutschland. Die Rendite von Bundesanleihen mit zehnjähriger Restlaufzeit lag zum Jahres­ende bei 1,31 Prozent. Für DAX-Aktionäre hielt das Jahr 2012 viel Licht und Schatten bereit.

So sorgten nach einem kurzen Aufwärtstrend zu Jahresbeginn eintrübende Konjunkturaussichten für Europa, aber auch den Rest der Welt sowie zunehmende Sorgen um den Fortbestand des europäischen Währungsraumes, für massive Kursverluste an den europäischen Aktienmärkten. Im Zuge dessen fiel der DAX zwischenzeitlich unter 6.000 Punkte. Zum Jahresende lag er bei 7.612 Punkten.